Freitag, 22. Juni 2007

Berichte auch auf den Partnerseiten!!!!

Liebe Verwandte, Freunde, Kollegen und Interessierte an der Wanderung von Walter;

es lohnt sich sehr, die Partnerseiten (siehe Linkliste rechts oben) zu besuchen. da findet ihr weitere Berichte über die Wanderschaft von Waldiego.

lg

Raphael Inderkum


Nachtrag vom 15.09.07

Nachdem nun die Wanderung von Walti beendet ist erlaube ich mir die Berichte, welche mein Vater nach Thun und nach Polen geschickt hat hier aufzuführen. Somit bleiben sie auch in der Zukunft erhalten.



1. Wanderbericht von Waldiego an die Thunerli

Standort: Klosterreichenbach (D), Neue-Zimmerplatz-Hütte
Datum: Montag, 11. Juni 2007
Zeit: 11:00 Uhr
Titel: Ich wünsche dir, dass du Spuren der Freude und des Friedens
hinterlässt.
Liebe Thunerli
Der erste Bericht geht nach 11 Tagen an euch (die Erlebnisse der Nächte, werde ich als 2. Bericht in wenigen Tagen an meinen lieben Sohn Raphael senden). 1. Juni 2007, Tagwache um 04:00 Uhr, ich verlasse bei strömendem Regen die Schweiz beim Grenzübergang KW-Augst. Der 1. Tag führte nach Zell (D) (30 Km)
Der 2. Tag bis Todtnau (20 Km)
Der 3. Tag bis Feldberg (10 Km)
Frage: Was soll das? Walti hat doch gesagt, jeden Tag ca. 30 Km?

Am Donnerstag, 21.06.07 um 22.37 Uhr
erhielten wir diese Nachricht von der Familie Zanzinger aus Brettheim (D)

Hallo,
Euer Waldiego ist wohlbehütet in Brettheim untergebracht. Er hat bei meiner Mutter sehr gut gespeist und wunderbare Gespräche geführt. Er wird heute Nacht bestimmt nicht nass. Er freut sich gerade an einem guten deutschen Bier. Morgen soll es nach Rothenburg o.d. Tauber weitergehen.

Auf seinem weiteren Weg wünschen wir ihm alles Gute.
Familie Zanzinger aus Brettheim


2. Wanderbericht von Waldiego an die Thunerli
Standort: Rothenburg ob der Tauber (D)
Datum: Freitag, 22. Juni 2007
Zurückgelegte Kilometer: 535
Titel: Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen
Wegen.
Liebe Thunerli
Ich habe den Schwabenbereich verlassen und befinde mich jetzt im Landeskreis Bayern. Nachfolgend ein kurzer Rückblick auf die Nacht vom 21./22. Juni 2007. Wie immer weiss ich erst nach ca. 17.00 Uhr wo ich schlafen werde. Im Wald oder „IRGENDWO“. Die Wetterstationen hatten schwere Gewitter und sogar Sturm gemeldet. Ich stand im Dorf Brettheim am Strassenrand als plötzlich schwarze Wolken den Himmel bedeckten und daraus schwere Wassertropfen herunterfielen. Nein, ich hatte keine Angst, aber ich wollte unbedingt weiter. Ich hatte an diesem
Tag ja erst 20 Km hinter mich gebracht. Gott lässt uns nie alleine. So braucht man irgendwann einen Engel der uns liebt und versteht. Da schickte mir Gott (weil ich mich immer auf Gott verlasse) ein sehr freundlicher Mensch vorbei. Erich war sein Name und er sagte, komm mit mir nach Hause, ich habe dir ein Bett. Das Haus ist ein wunderschöner Riegelbau und die Zimmer geschmackvoll und hübsch
eingerichtet. Seine Frau Hannelore gab mir ein unbeschreiblich schönes Zimmer, ich durfte duschen und beim Nacht- und Morgenessen gab es sehr wertvolle Gespräche. Auch ihr Sohn Martin war bei uns. Am Morgen nach 09.00 Uhr verliess ich dann das Haus Brunnengasse 6 in Brettheim wieder Richtung Rothenburg. So habe ich 22 Tage lang jeden Tag unbeschreibliche Gastfreundschaft erlebt. Ich bekam Äpfel, Brot und einer gab mir sogar ein Ei. Eine Geschäftsfrau kam zu mir auf die Strasse und schenkte mir eine Rose.
Gut, dass wir auch bei Gott jederzeit willkommen sind.
Liebe Grüsse
Walti / Waldiego

Am Samstag, 30.06.07 um 12.23 Uhr
erhielten wir diese Nachricht von Norbert Herath aus Bayreuth/Oberfranken (D)

Walter hat heute Nacht auf seinem weiten Weg nach Polen auf unserem Waldgrundstück am Stadtrand von Bayreuth sicher und trocken übernachtet. Es geht ihm gut und ich habe mich gefreut ihn kennengelernt zu haben.
Viele Grüsse von ihm an all seine Freunde und Bekannten.

Schönen Gruss aus Bayreuth/Oberfranken


3. Wanderbericht von Waldiego an die Thunerli
Standort: Triebel (altes DDR)
Datum: Donnerstag, 05. Juli 2007
Zeit: 08:30 Uhr
Liebe Thunerli
Gestern habe ich den 918. Wanderkilometer hinter mich gebracht. Kein Meter mit einem Fahrzeug, alles zu Fuss. Wohl wurde ich bisher ca. 18x zum Mitfahren eingeladen, was aber bei mir immer ein freundliches NEIN auslöste. Zu einzelnen Tagen habe ich folgende Erlebnisse zu berichten: Nacht 29./30. Juni 2007 (Regen) Am Stadtrand von Bayreuth darf ich in einem Waldzelt von Norbert übernachten. In der Nacht besucht mich eine Katze und schläft bei mir auf meinem Schlafsack. Es ist ein gutes Gefühl, willkommen zu sein. 30. Juni 2007 Heute geht es über den Bindlacherberg und den Münchberg. Mit 18-20 kg Gepäck im Rucksack habe ich grosse Mühe, mehr als 30 km hinter mich zu bringen. Normalerweise bin ich jeden Tag über 10 Stunden unterwegs. Wenn die Schritte unter eine Schuhlänge sinken, suche ich eine Schlafstelle. Heute schlage ich mein Zelt um 23:00 Uhr am Rande von Bad Berneck bei einem Fluss unter einem Baum auf.
01. Juli 2007
Ich befinde mich im Fichtelgebirge bei Berneck i.F., nahe der tschechischen Grenze. In Weissenstein kommen 4 Jungs zu mir und fragen, WARUM ich WANDERE? Ich antwortete den ca. 15-18 Jahre alten Knaben, geh mit Gott aber geht. 100 Tage zu Fuss in fremder Umgebung, schlafen im Zelt, im Wald oder auf der Wiese. Waschen am Bach, täglich 25-30 km Wanderschaft. Tagesrückblick und Dank an Gott. Ein Junge sagt, ist das nicht sehr schwer? Ich liebe die Natur und die Menschen hier. Sie haben den Alltag mit TV, Radio und Telefon und den gewohnten materiellen Weg zurückgelassen. Neue Erfahrungen des Lebens, wunderschöne fremde Umgebungen und zum Teil eine unsichere Situation , keine Gewissheit, den gewünschten Weg zu erreichen. Jeden Tag neue Herausforderungen. Die Jungs geben mir alle die Hand, wünschten mir gute Wanderschaft und winken mir zum Abschied zu. Die Nacht verbringe ich in der Gegend von Neudorf. In der Nacht Regen, Regen und nochmals Regen. Am Morgen nehme ich über 14 rote Schnecken von meinem Zelt, die wegen der Nässe, auf meinem Zelt herumkriechen. Am Bach hole ich mit meinem Katadyn-Wasserreinigungsgerät Trinkwasser. Eine grosse Kröte schwimmt etwa 10 cm neben meiner Entnahmestelle, schön gemütlich und friedlich vorbei.
Obwohl die Wegstrecken viel, viel länger sind als der Weg auf den Strassen, marschiere ich dem Saaleweg entlang und freue mich von ganzem Herzen. Die innere Freiheit erreiche ich in der wunderschönen Schöpfung dieser Welt. Ich danke jeden Tag meinem lieben Gott, dass er mich begleitet auf all diesen Wegen.
Liebe Grüsse
Walti / Waldiego


4. Wanderbericht von Waldiego an die Thunerli
Standort: Boleslawiec (Bunzlau) in Polen
Datum: Montag, 30. Juli 2007
Zurückgelegte Kilometer: 1’596
Liebe Thunerli
Ich bin sehr glücklich Polen erreicht zu haben, in wenigen Tagen bin ich in Wroclaw (Breslau).
Liebe Grüsse
Walti / Waldiego


5. Wanderbericht von Waldiego an die Thunerli
Standort: Jarzsbki
Datum: Montag, 20. August 2007
Zurückgelegte Kilometer: 2’208
Titel: Die Gratisdusche
Liebe Thunerli
Am Vorabend hat mir eine liebe Polin die Wanderhose gewaschen. Am nächsten Tag um 10.00 Uhr gibt es ein heftiges Gewitter. Ein Lastwagen fährt an mir vorbei und wirft mir seitlich das Wasser aus den 5 cm tiefen Strassenrillen an. Ich bin nass bis auf die Unterhosen. Am Abend bin ich, mit Ausnahme der Schuhe, wieder trocken.
Liebe Grüsse
Walti / Waldiego


6. Wanderbericht von Waldiego an die Thunerli
Standort: Zamość
Datum: Mittwoch, 29. August 2007
Liebe Thunerli
Nach 90Tagen bin ich in Zamość, der schönsten Stadt der Welt angekommen. Glück und Friede ist in mir.
Liebe Grüsse
Walti / Waldiego

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